Um passende Auszubildende zu finden, bedarf es heute mehr als etwas “Mundpropaganda” im Freundes- und Bekanntenkreis. Kamen vor wenigen Jahren auf jeden Ausbildungsplatz noch zig Bewerbungen, sind viele Firmen heutzutage froh, ihre Ausbildungsstellen überhaupt besetzen zu können. Um auch in 2024 engagierte Auszubildende zu finden, sollten Sie daher die folgenden Ratschläge beachten.

Nichts wichtiger als das! Wenn potenzielle Lehrlinge das Gefühl bekommen, Teil eines modernen, fördernden und wertschätzenden Unternehmens zu sein, wird dies nicht nur mit einer Zusage belohnt, sondern auch mit einem hohen Einsatz während der Ausbildung. Doch was macht eine:n Arbeitgeber:in für einen jungen Menschen der Generation Z überhaupt attraktiv?

Wenn Sie junge, begeisterungsfähige Menschen für ihre Ausbildungsstellen gewinnen wollen, müssen Sie diese Menschen genau dort abholen, wo sie gerade stehen. Und das ist definitiv nicht in den 90ern, sondern im Jahr 2024.

Was wir damit meinen: Legen Sie einen zeitgemäßen Auftritt in der digitalen Welt hin. Besonders wichtig dafür ist eine moderne Homepage, die ganz klar zeigt, welche Stellen frei sind und was Auszubildende von Ihrem Unternehmen erwarten können. Auch die kreative Nutzung sozialer Netzwerke wie Instagram oder TikTok kann ein absoluter Magnet für junge Menschen sein.

Je eher junge Menschen ein modernes Handwerksunternehmen erkennen, dass die letzten 20 Jahre Digitalisierung nicht verschlafen hat, umso mehr qualitative Bewerbungen werden bei Ihnen landen.

Viele Auszubildende befinden sich noch im jugendlichen Alter und gelten als junge Erwachsene. Die Folge: Sie sind eher unerfahren, bilden gerade erst ihre Persönlichkeit aus und lassen sich daher noch leicht verunsichern. Besonders wenn ihnen in einem Bewerbungsgespräch Löcher in den Bauch gefragt und sie von mehreren Personen ununterbrochen angestarrt werden.

Unsere Empfehlung an dieser Stelle: Sorgen Sie in einem Bewerbungsgespräch für eine angenehme, vertrauensvolle und ungezwungene Atmosphäre. Nehmen Sie möglichen Interessenten ihre Angst und zeigen Sie jungen Menschen, dass sie sich in Ihrem Beisein öffnen können.

Erklären Sie im Bewerbungsgespräch und auch während der Probearbeit, dass Sie großen Wert darauf legen, die Stärken des Einzelnen zu erkennen und diese gezielt zu fördern. Das kommt nicht nur Ihrer Firma zugute, sondern vermittelt dem jeweiligen Lehrling nicht nur einer von vielen zu sein.

Die Folgen: ein schnelleres Bekenntnis zu Ihrer Lehrstelle und eine deutlich höhere Arbeits- & Lernmoral. Je intensiver Sie außerdem Ihre Lehrlinge in ihren Stärken fördern, umso vollwertigere Arbeitskräfte können Sie dadurch formen.

Schmieren Sie möglichen Auszubildenden im Bewerbungsgespräch nicht unnötig Honig um den Mund. Was wir damit meinen: Versprechen Sie keine Dinge, die Sie nicht sicher einhalten können. Egal ob es sich um die Übernahme nach der Lehre, besondere Provisionen, Urlaubstage oder den Lohn handelt. Je mehr Erwartungen Sie durch Versprechungen wecken, umso größer ist die Enttäuschung, wenn Sie diese nicht erfüllen können.
Die Folge: Ein/eine eigentlich gute:r Auszubildende:r wird schnell die Motivation verlieren.

Der optimale Zeitpunkt, um Auszubildende zu suchen und zu finden, ist in der Regel 10 - 12 Monate vor Ausbildungsbeginn. Der Grund dafür ist simpel: Die meisten Schulabsolventen und Schulabsolventinnen informieren sich bereits in den Sommerferien vor dem letzten Schuljahr über mögliche Ausbildungsstellen. Zu dieser Zeit haben Sie also die größtmögliche Auswahl und können eine viel breitere Masse erreichen.

Starten Sie mit der Auszubildendensuche dagegen recht kurzfristig, wird es zum einen nicht nur stressig, sondern zum anderen auch schwierig, eine:n gute:n Auszubildende:n zu finden.

Nachdem Sie nun wissen, wie Sie die richtigen Lehrlinge finden können, schauen wir uns jetzt an, wo Sie sie am besten suchen sollten. In der gezielten Auzubildendensuche haben sich die letzten Jahre immer mehr digitale Möglichkeiten eröffnet. Waren es früher überwiegend Zeitungsanzeigen und Messen, findet die Auzubildendensuche heute überwiegend im Internet statt. Mehr dazu erfahren Sie nun unter den einzelnen Empfehlungen.

Nirgendwo sonst finden Sie so viele potenzielle neue Lehrlinge wie in den zahlreichen sozialen Netzwerken. Egal ob Instagram, TikTok oder YouTube - hier tummeln sich die Erwachsenen von morgen. Und zwar in Massen.

Wichtig hierbei: Machen Sie sich Gedanken zu kreativen Posts und Videos. Sollten Sie damit noch keinerlei Erfahrung gesammelt haben, ist es sinnvoll, sich um externe Unterstützung zu bemühen.

Versuchen Sie außerdem Ihr Unternehmen so echt und authentisch wie möglich zu präsentieren. Lassen Sie zum Beispiel andere Auszubildende aus Ihrem Betrieb zu Wort kommen, zeigen Sie “Fails” oder vermitteln Sie glaubhaft, dass Spaß und das gegenseitige Miteinander Teil Ihrer Firmenphilosophie sind. Unternehmen mit einer aufgesetzten Außendarstellung haben in sozialen Netzwerken dagegen schnell verloren.

Eine weitere gern genutzte digitale Möglichkeit, um gezielt nach Auszubildenden zu suchen, sind die unterschiedlichen Berufsportale im Internet. Das älteste ist definitiv die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit. Doch auch Konkurrenten wie zum Beispiel Stepstone oder Monster sind einen Blick wert.

Der Vorteil dieser Portale: Nicht Sie müssen die Auszubildenden suchen, sondern die Auszubildenden suchen Sie. Ihre Aufgabe ist es stattdessen ein passendes Inserat zu erstellen, dass mögliche Lehrlinge anspricht und abholt. Manche Jobportale bieten außerdem die Möglichkeit, eingehende Bewerbungen direkt im Portal hochzuladen und an Sie weiterzuleiten. Das spart Arbeit und Zeit.

Kommen wir von der digitalen Welt zurück ins echte Leben. Eine ebenfalls sinnvolle Möglichkeit, um zukünftige Auszubildende zu suchen, sind Unternehmenspräsentationen an den unterschiedlichsten Schulen in Ihrer unmittelbaren Umgebung.

Der große Vorteil dadurch: Nicht nur Sie, sondern auch die jeweiligen Jugendlichen können sich bereits kurz kennenlernen und einen persönlichen Eindruck einholen. Das sorgt auf der einen Seite für erstes Vertrauen und auf der anderen Seite für etwas mehr Lockerheit in einem anstehenden möglichen Bewerbungsgespräch.

Ebenfalls beliebt sind Ausbildungsmessen. Hier können Sie vor allem Schüler:innen antreffen, die sich noch nicht im Klaren darüber sind, welcher Job und welche:r Arbeitgeber:in der Richtige für sie ist. Ihre Aufgabe als Ausbildungsbetrieb auf einer Messe ist es daher, potenziellen Lehrlingen die jeweiligen Ausbildungen und natürlich auch Ihren Betrieb schmackhaft zu machen.

Die Herausforderung dabei: Aus der Masse der Konkurrenz herausstechen, die Jugendlichen durch Kreativität an Ihren Stand ziehen und Gimmicks verteilen, die wirklich “cool” sind. Hinzu kommen außerdem recht hohe Standkosten. Wenn Sie nur wenig Budget zur Verfügung haben, um passende Auszubildende zu suchen, ist eine Ausbildungsmesse nicht die beste Wahl.

Kommen wir zu guter Letzt zum absoluten Klassiker: Zeitungsinserate. Die Frage ist: Machen Zeitungsinserate überhaupt noch Sinn? In ländlichen Region teilweise ja, in größeren Städten eher nein.

Zielgruppe ist schließlich ein junges Publikum, das in aller Regel keine Tageszeitungen liest. Mit typischen Inseraten erreichen Sie in den meisten Fällen die Eltern, die die Stellenanzeige anschließend mit ihrem Kind besprechen. Sicher keine schlechte Option, doch auch viele junge Eltern gehören nicht mehr zu den typischen Zeitungskäuferinnen und -käufern.

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr möchten wir potenzielle Fachkräfte von morgen erneut direkt mit möglichen Ausbildern und Ausbilderinnen ins Gespräch bringen: Im März und April bieten wir ein kostenfreies digitales Speed-Dating für Betriebe und Jugendliche an. Alle Infos gibt es hier.

Kommen wir zum Schluss dieses Beitrages noch zu einer kleinen FAQ-Sektion, in der Sie wichtige Fragen zur Auszubildendensuche noch mal kurz und knackig beantwortet bekommen.